Web 2.0 und Social Software sind mittlerweile ein Mainstream-Thema geworden, das in aller Munde ist. Während die Bildungswissenschaft sich schon immer et-was schwer getan hat, aktuellen Trends bei der Nutzung von Technologie für das Lehren und Lernen hinterherzulaufen, ist diese Diskrepanz zwischen Werkzeugen, die Studierende heutzutage nutzen und denen, mit denen sie „professionell“ um-gehen sollen während ihrer Hochschulausbildung so groß wie noch nie. Während man sich in einigen Bibliotheken immer noch mit Mikrofiches auf Literatursuche begeben muss, hat die heutige Generation der Studierenden in ihrer Freizeit meist schon eine große Bandbreite von Werkzeugen kennen gelernt, die man unter dem Begriff „Web 2.0“ abstempeln würde. Der Studienbrief möchte sich, ohne sich groß in eine generelle Diskussion über die Sinnhaftigkeit der Verwendung von Computern für das Lernen und die Kompetenzentwicklung zu begeben, dieser Realität nüchtern und eher auf eine beobachtende Weise nähern. Dabei liegt das Hauptaugenmerk auf der Nutzung von Social Software für die individuelle Kompetenzentwicklung und das lebenslange Lernen. Wir sind überzeugt, dass das Internet und hier speziell Social-Software-Anwendungen einen wichtigen Beitrag, wenn nicht sogar die wichtigste Grundlage für die lebenslange Kompetenzentwicklung von Individuen in der Wissensgesellschaft werden wird. Die institutionelle Einbindung dieser Werkzeuge in den klassischen Lehrbetrieb eines Bildungsanbieters ist hingegen nicht im Fokus des Studienbriefes. Für das Verständnis des Studienbriefes ist ein allgemein sicheres Agieren im Internet und die Bereitschaft, sich mit neuen Werkzeugen zu befassen eine wichtige Vorausset-zung. Gerade die Übungsaufgaben, die wir in den Studienbrief integriert haben, sind meist auf praktische Übungen ausgelegt. Begriffliche Schwierigkeiten haben wir versucht, mit einem umfangreichen Glossar am Ende des Textes zu vermeiden.
Kalz, M.; Klamma, Ralf, & Specht, Marcus (2008). Kompetenzentwicklung in der Wissensgesellschaft mit Social Software. FernUniv..